Montag, 31. März 2014

Jake The Flake & The Flint Thugs

Wenn man über Gangstarap aus dem Underground spricht, wird man sich zwangsläufig auch mit der Stadt Flint im Bundesstaat Michigan beschäftigen müssen, die einige der talentiertesten Kompromissverweigerer hervorgebracht hat. Aus dem Ort, der in Statistiken Jahr für Jahr als einer der gefährlichsten der gesamten USA ausgewertet wird, firmieren die bekanntesten Straßenhelden unter Namen wie Dayton Family und Top Authority. Wenn es um Solokünstler geht, steht neben Billboard-Stürmer MC Breed auch ein Typ mit dem Künsteralias Jake The Flake, der in seiner Karriere zugegebenermaßen weniger Fame abbekam, der jedoch keinesfalls den Genannten in Sachen Talent und Themenfixierung irgendwie nachsteht. Wie es für das Flintrap-Ambiente typisch ist, erliegt auch Jake The Flake nicht der Idee, große und tiefschürfende Gedankenfetzen über das Weltgeschehen abzufeuern. Stattdessen kippt er arrogante Gangstatales und rüde Dealerskizzen über unverkrampfte Synthieproduktionen, dass es nur so nach einer Überhöhung des Gangsterlebens stinkt. Allerdings weiß der schwer hustlende Jake trotzdem um uncoole Sichtweisen bescheid, weshalb er sich hin und wieder ebenfalls um die Kehrseiten eines Gauner-Lifestyles kümmert. Instrumentiert wurde das Compilation-artige "Jake The Flake & The Flint Thugs" größtenteils von Sinister Prime und Frank G, die ihren Sound frei von exotischen Bestandteilen gehalten, dagegen auf Altbekanntes aus Flint gesetzt haben. Eingeweihte wissen bei dieser Formulierung, dass es sich natürlich nur um knackig-rumsende Drums und monströse Basslines handeln kann. Gleichzeitig spielt man aber genauso mit Kontrasten, unterläuft die Hardcoreness durch weich klingende Melodien. Doch das greift in keinem Fall die morbide Gesamtatmosphäre an, weitet sie hingegen vielmehr aus.

Jake The Flake - Jake The Flake & The Flint Thugs
1998
Label: Power 

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