Obwohl Ghostface Killah mittlerweile schon seit 20 Jahren
Veröffentlichungen mit seiner superben Stimme und seinem famosen Flow
bereichert, hat dieser Kerl immer noch nicht genug davon, den Kreativen
zu spielen. Seine Solokarriere umfasst nun schon zehn Studioalben und
ist die mit Abstand eindrucksvollste aller Clan-Mitglieder. "Twelve
Reasons To Die" fügt dem reichen Katalog fraglos einen weiteren
Höhepunkt hinzu, da der Rapper vergnüglich seine süchtig machenden Raps
mit dem auf CD gebannten B-Movie-Flavour verquicken kann und weil dessen
Partner Adrian Younge ihn regelrecht mit seinen geschmackssicheren,
aber auch verdammt spannenden Produktionen auf insgesamt 12
Anspielstationen verwöhnt. Die anachronistische musikalische Stimmung
ist dabei keineswegs so trocken oder vorhersehbar, wie sie schon des
Öfteren zu hören war, sondern kann trotz all ihrer anständigen
Gepflegtheit auch verletzlich oder unheimlich dreckig wirken. Ghostface
versucht dagegen überzeugend die Brutalo-Klaviatur zu spielen, indem er
die verschiedenen Ministorys einer filmwürdigen Geschichte mit
unverstelltem Zynismus ausstattet und seine Finger nicht von
Mafia-Referenzen lässt. Das ist so unwiderstehlich und jaw-dropping, dass selbst das etwas formelhafte und ausgelutschte damsel-in-distress-Motiv
da kaum negativ ins Gewicht fällt. Ein paar Monate später erschien
übrigens noch eine ganz offizielle alternative Version zum originalen
"Twelve Reasons To Die", die den Untertitel "The Brown Tape" trägt und
vollständig vom Detroiter Beatbauer Apollo Brown produziert wurde.
Ghostface Killah - Twelve Reasons To Die
2013
Label: Soul Temple
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