Die im Jahr 2012 erschienene EP "Pangean Drift" wies schon daraufhin,
welchen Sound man vom Longplayer erwarten konnte. Extrem lebendige
Klangflächen, Erledigungen bestimmter Muster wie auch gleichzeitige
Entsagung an die sich ewig wiederholende Sample-Ergötzung. Das Album
löst das Versprechen freilich ein und lässt sich irgendwo zwischen einem
auf dem Experimentiertisch lange montierten Produkt und einer ohne
eines unnötigen Extragedankens aufbereiteten Platte einordnen, die keine
35 Minuten dauert, aber lyrisches und soundästhetisches Gewicht
mitbringt, das locker für zwei CDs reichen würde. Neben dem exzellenten
Songwriting gewinnt Kay die Zuhörer ebenfalls mit coolen Flows für sich,
die in den meisten Fällen ziemlich flott daherkommen und vor allen
Dingen exquisit zu den luftigeren Produktionen passen. Dank der
Live-Instrumentierung herrscht ohnehin keine Langeweile und Factors
elektrisierend-intensive Achtziger-Anlehnungen bilden in ihrer
Ausstaffierung einen Spiegel, in dem sich das bisherige Schaffen des
kanadischen Produzenten problemlos analysieren und zusammenfassen lässt;
ein Schaffen, in dem es darum geht, ohne Umständlichkeiten kreative
Freiheiten zu entwickeln, ohne auf der elitären Schiene zu fahren und
darum superindividuelle wie ultra-unkonventionelle Beats entwickeln zu
müssen. Seine Arbeiten sind deshalb auch auf "Letters From Laika" einem
schönen Gleichgewicht verpflichtet, egal ob er futuristische,
melancholische oder gar unheimlich schmissige Rapbegleitungen kreiert.
Längst ist auf der CD nicht alles perfekt und von Schmutzflecken
unberührt, doch bieten die kritikwürdigeren Elemente noch lange nichts,
wofür man sich in den Schmollwinkel zurückziehen müsste.
Kay The Aquanaut & Factor - Letters From Laika
2013
Label: Circle Into Square
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