Der knappe Titel nimmt Bezug auf die in der Gesellschaft grassierende
Krankheit, jeden Erfolg wie einen Pokal auszustellen, um das persönliche
Geltungsbedürfnis zu befriedigen und um der Welt mitzuteilen, was man
erreicht hat. Das Credo der Gruppe lautet an dieser Stelle einfach:
Nicht ausruhen und angeben, sondern aktiv bleiben! Man kann sich auf
jeden Fall schlechtere Verteiler von Messages vorstellen, als O.C. aus
dem Altherren-Sektor, dem man auf "Trophies" die Leidenschaft und den
Spaß an Rap auch 18 Jahre nach seinem Debüt anmerkt. Powervoll flowt er
über soulige, nicht selten energische Produktionen von Jungstar Apollo
Brown, dem Hoffnungsträger sämtlicher Boom Bap Fanatiker. Gibt man sich
mit simplen Loop-Techniken zufrieden, kann man auf dem Langspieler eine
Menge Highlights entdecken. Dennoch muss sich das Album dafür
kritisieren lassen, im Bereich der Beats nicht über das starre Kopieren
von Mustern hinauszukommen. Apollo Browns künstlerisches Vorgehen
verstärkt zwar den nostalgischen Touch, doch produziert bzw. stärkt es
die gleichen Eingrenzungen, die schon einem großen Haufen anderer
Neunziger-Jahre-Orientierungsalben etwas vom Potenzial stibitzten: der
variationsarme Produktionsstil und die darauf aufbauende, auch heute
noch beliebte Straight Rap-Mentalität.
Apollo Brown & O.C. - Trophies
2012
Label: Mellow Music Group
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