Es fällt mir schwer, Produzenten Factor im Hinblick auf einige
seiner letzten veröffentlichten Projekte ein wirklich glückliches
Händchen zu bescheinigen. "Saffron" mit Moka Only war bestenfalls
Mittelmaß, sein mit Kirby Dominant abgeworfenes "Champagne Nightmares"
nervte gleichermaßen durch Bedeutungslosigkeit wie durch banal
instrumentierte Klangschablonen. Umso zufriedener und glückseliger höre
ich mir dafür "Pangean Drift" an, welches er mit dem ebenfalls aus
Saskatchewan stammenden Künstler Kay The Aquanaut recordete. Keine 20
Minuten dauert der Spaß der zwei Herren, und markiert musikalisch einen
Punkt irgendwo zwischen 80er und Ultramoderne. In sehr ausgetüftelten
Soundbauten lässt Factor wilde Scratches und elektronische Laute
zueinanderfinden, entdeckt die Freude, zu minimaler Drum-Ausstattung
mystisch klingende Melodien hinzuzuaddieren und ist überhaupt immer für
Zugänglichkeit. Denn in einer Wust zu resultieren, kann man seinen
Produktionen gewiss nicht vorwerfen. Stattdessen beruft sich Factor auf
jene bescheidene Komplexität, jene zurückhaltende Ausformulierung des
eigenen ambitionierten Standpunkts, mit der er den beiden Post-Golden
Era Klassikern "Owl Hours" und "1969" seinen Stempel aufdrückte. Dennoch
ist die frei downloadbare EP viel zu kurz und dient in erster Linie
einem dramaturgischen Zweck. Die Spannung auf das erste Laika-Album
"Letters From Laika" soll hiermit maximieren werden - dieses erscheint
nach offiziellen Angaben im Frühjahr 2013.
Laika - Pangaean Drift
2012
Label: -
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